BEKANNTE FÄCHER EINMAL GANZ ANDERS PRÄSENTIERT

 

An der Vaihinger Ferdinand-Steinbeis-Realschule verschaffen sich Grundschüler einen Eindruck über das vielfältige Schulangebot

Vaihingen (p). „Lerne deine neue Schule kennen“, lautete das Motto am vergangenen Freitag für zahlreiche Grundschüler an der Ferdinand-Steinbeis-Realschule (FSR) in Vaihingen und ihre Eltern. Von 16.30 bis 19 Uhr konnten sie sich einen Eindruck über das Angebot der Einrichtung machen.

Das Foyer war ganz dem Thema Berufsorientierung gewidmet, das fest im Profil der Schule verankert ist: Bereits in Klasse 5 soll diese nach neuem Bildungsplan miteinbezogen werden. In Klasse 7 beginnen dann erste Tagespraktika und in Klasse 8 und 9 steht jeweils eine ganze Woche in einem Betrieb auf dem Programm. In einer Powerpoint-Präsentation kamen Ehemalige zu Wort, die stolz ihre Berufe wie etwa Grundschullehrer, Bankkauffrau und Juristin vorstellten. Auch die Bildungspartner der Schule – die Firma Romai aus Horrheim und die Fessler Mühle – hatten ihre Infostände platziert.

Die Mitglieder der Radwege AG, die ständig rund um Vaihingen unterwegs sind und im Frühjahr die Radwoche der 6. Klassen an der Schule mitgestalten, berichteten hier ebenfalls über ihr Tun. Im Raum des Schulsanitätsdienstes erfuhren die Schüler, was im Falle einer Verletzung oder eines Unfalles zu tun ist, und durften sich sogar selbst im Anlegen eines Verbandes oder der Herzdruckmassage versuchen.

Jedes Fach, das an der FSR unterrichtet wird, hatte sich eine Mitmachaktion ausgedacht, sodass die Grundschüler in einer kleinen Rallye Stempel sammeln konnten, die am Schluss mit einem kleinen Geschenk belohnt wurden. In den Fächern Deutsch, Mathe, Englisch, Religion, Bildende Kunst und Sport gab es Gelegenheit, Märchen zu erkunden, sich schminken zu lassen, Knobelaufgaben zu lösen, eine Probiertheke mit englischen Spezialitäten zu erkunden, Bodenbilder nach einer biblischen Geschichte zu legen, Spritzbilder herzustellen oder einen kleinen Tanz zu erlernen. Das Profil „Sport und Gesundheit“ sorgt dafür, dass jeder Schüler einmal in seiner FSR-Laufbahn an einem der Läufe etwa in Oberriexingen oder Nussdorf teilnimmt. Viele bleiben auch dabei und laufen jedes Jahr gerne wieder mit. Außerdem gibt es in Klasse 7 eine vierte Sportstunde, die sich dann mit dem Thema Ernährung und Gesundheit befasst. Der dritte Bildungspartner der Schule – die Tanzschule DLC – unterstützt dieses Profil mit jährlichen Hip-Hop-Events oder ähnlichen Tanzveranstaltungen. Aber auch die „neuen“ Fächer wurden von den Viertklässlern interessiert in Augenschein genommen – Länderpuzzle legen, Experimente im Biosaal machen, das Mittelalter online entdecken, Schlüsselanhänger aussägen, erste Versuche an der Nähmaschine unternehmen, Selbstgebackenes verkosten oder französische Begriffe erraten: So werden auch Fächer wie Erdkunde, Chemie, Physik, Geschichte, Technik, MUM (neu AES) und Französisch, unter denen man sich bisher vielleicht etwas ganz anderes vorgestellt hatte, plötzlich sehr anschaulich. Von den Schülern selbst hergestellte Werkstücke konnten in den MUM- und Technikräumen besichtigt werden.

Ganz anders kann man auch das Fach Englisch an der FSR erleben. Zum einen besteht die Möglichkeit, in die bilinguale Klasse einzutreten, was bedeutet, dass ab Klasse 5 eine Stunde Englisch pro Woche mehr unterrichtet wird und dass einzelne Fächer in Modulen (beispielsweise Geschichte, Biologie, Sport, Bildende Kunst) auf Englisch abgehalten werden. Zum anderen erprobt die Schule seit zwei Jahren die Stahlsche Methode, die bislang in Klasse 5 und 6 Einzug gehalten hat. Das Konzept basiert auf dem Lernen nach Reimen und legt viel Wert auf Kommunikation und freie Textgestaltung.

Mit dem erfrischenden Lied „Starke Kinder“, vorgetragen von einer 6. Klasse, wurde der Vortragsteil eröffnet. Einige Schüler stellten ihre unterschiedlichen Klassen – Ganztags-, Regel- und bilinguale Klasse – vor. Dann informierte Konrektorin Astrid Karbach über die Schülerzahlen und die unterschiedlichen Abschlüsse, wobei nach neuem Bildungsplan auch der Hauptschulabschluss angeboten werden muss. Das eigentliche Ziel ist aber nach wie vor die Mittlere Reife. Die Zahl der Abgänger, von denen immerhin ein Drittel berufliche Gymnasien und ein Drittel andere weiterführende Schulen besucht, bestätigt dies.

Rektor Uwe Lehmann informierte im Anschluss noch detailliert über bilingualen Unterricht und Ganztagsunterricht (verbindlich von Montag bis Donnerstag von 7.30 bis 15 Uhr mit Zeit fürs Mittagessen, AGs und Hausaufgabenbetreuung). Des Weiteren präsentierte er das Leitbild der Schule, welches vor allem die Persönlichkeitsentwicklung und die soziale Verantwortung im Fokus hat – natürlich aber auch das Lernen und Arbeiten, sowie Natur und Umwelt und die Berufsorientierung.

Auch die Besonderheiten des neuen Bildungsplans erläuterte Lehmann: So sind Klasse 5 und 6 nun als Orientierungsstufe ausgewiesen; es gibt in Klasse 5 keine Wiederholung mehr. Ab Klasse 6 werden die Schüler dann den verschiedenen Niveaus zugeteilt: G für grundständiges und M für mittleres Niveau, die zum entsprechenden Bildungsabschluss führen. Differenzierungsstunden und individuelle Förderung unterstützen an der FSR dieses Konzept.

Als gelungene Abrundung des Informationstages wurde in der Mensa von Schülern der Klasse 7 bewirtet und als ausgewiesene Fair-Trade-Schule boten Schüler dort auch Waren aus fairem Handel zum Verkauf an.