Ein Teil der Schulgemeinschaft bei der Überreichung der Urkunde, welche die Schulleiterin Claudia Süß-Räuchle in Händen hält. Am Schild (von links) die Lehrerinnen Claudia Queißer, Sophie Nowitzki und Schülersprecher Angelos. Daneben Landeskoordinator Dr. Niels Joeres.
Nach dem Gong zum Ende der zweiten großen Pause war der Run auf die Plätze im Foyer der Ferdinand-Steinbeis-Realschule in Vaihingen groß. Denn dort fand die feierliche Veranstaltung zur Aufnahme der Schule in das bundesweite Courage-Netzwerk statt. Die FSR ist nun eine „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Wie der zuständige Landeskoordinator für Baden-Württemberg, Dr. Niels Joeres, sagte, handelt es sich bei dem Courage-Netzwerk mit 4500 teilnehmenden Schulen um eines der größten Schulnetzwerke in Deutschland.
Die Idee, Teil dieses Netzwerks zu werden, hatte Lehrerin Claudia Queißer, die im Geografieunterricht mit der letztjährigen Klasse 9 b unter anderem die notwendige Umfrage an der Schule gemacht hatte. Insgesamt 70 Prozent müssen sich für eine Teilnahme am Projekt aussprechen, bei der FSR waren es 77 Prozent. „Das ist ein gutes, klares Ergebnis“, befand Joerges. „Ihr habt euch gegen jede Form von Unterdrückung, Diskriminierung und Mobbing ausgesprochen“, sagte Schulleiterin Claudia Süß-Räuchle bei dem kleinen Festakt. Das Projekt sei eine Einladung, sich gegen Diskriminierung und Rassismus zu wenden.
„Ihr habe mit eurer Unterschrift Verantwortung übernommen, dass ihr euch dafür einsetzt“, so die Schulleiterin. „Unsere Schule ist ein Ort von großer Vielfalt, also ein perfekter Ort, um dieses Leben zu gestalten“, sagte Süß-Räuchle. „Das heißt, dass wir nicht wegschauen, wenn jemand ungerecht behandelt wird.“ Schülersprecher Angelos Für Schülersprecher Angelos gab es schon vorab großen Applaus. „Heute ist ein wichtiger Tag für uns“, stellte der Zehntklässler fest. „Rassismus schwächt nicht nur die Betroffenen, sondern uns allgemein“, sagte der Schüler vor dem Publikum, das sich zum großen Teil aus den Zehntklässlern und der Vorbereitungsklasse zusammensetzte. Was Mut für sie bedeute, fragte er seine Mitschüler. Hinsehen und versuchen zu helfen, nicht wegschauen, wurden hier unter anderem genannt.
„Das heißt, dass wir nicht wegschauen, wenn jemand ungerecht behandelt wird“, sagte der Schülersprecher und: „Lasst uns dafür einstehen, dass die Schule ein sicherer und respektvoller Ort bleibt.“
Die Zehntklässlerinnen Amalia und Sofia trugen eigene Gedichte zum Thema vor – „deine Herkunft ist egal, denn so bist du ideal ...“
Schulleiterin Süß-Räuchle dankte unter anderem den Initiatoren Claudia Queißer und der jetzigen 10 b sowie der Lehrerin Sophie Nowitzki, die das Projekt betreuen wird. Auch Bernhard Freckmann vom Verein KZ-Gedenkstätte Vaihingen galt ihr Dank, denn der Verein habe die Patenschaft für das Projekt übernommen. Landeskoordinator Joeres betonte, dass bei dem rund 400 Schulen im Ländle umfassenden „Schule mit Courage“-Netzwerk die Schüler und ihr Engagement absolut im Vordergrund und Zentrum stünden.
Die seit mehr als 30 Jahren bestehende Courage-Schulinitiative beziehe sich ausdrücklich und fundamental auf die Charta der Grundrechte der Europäischen Union, wovon Joeres Artikel 21 zitiert. Diskriminierungen, insbesondere wegen des Geschlechts, der Hautfarbe, der Herkunft, Sprache, wegen einer Behinderung oder der sexuellen Orientierung sind verboten, heißt es dort unter anderem.
Mit der Überreichung der Aufnahme-Urkunde und eines Schildes, das im Eingangsbereich angebracht werden soll, ist die FSR nun offiziell Teil des Courage-Schulnetzwerks. „Bleiben wir wachsam und guten kraftvollen Mutes im Sinne unserer Courage-Initiative“, gab Joeres den Schülern mit auf den Weg.
Zum Abschluss zeigt die Tanzgruppe beim Titel „Black or White“ von Michael Jackson noch ihr Können.
Quelle: VKZ vom 16.11.2024