Ausgangspunkt war die Autobiografie „Nacht über dem Tal“ von Wendelgard von Staden und ein Besuch des KZs Wiesengrund in Vaihingen. Dort wurden zum Auftakt anhand einer Führung durch den KZ-Verein Einblicke in die Geschichte des KZs in Vaihingen und das Schicksal der Häftlinge gewonnen. Neben der Lage des KZs und dem Aufbau des Lagers, konnte auch die Lage des ehemaligen großen Steinbruchs und der Zusammenhang mit der Organisation Todt nachvollzogen werden. Die Organisation Todt war zuständig für sämtliche kriegswichtigen Bauaufgaben, einschließlich der militärischen Projekte des Nationalsozialismus.
Wendelgard von Staden schildert in diesem autobiographischen Werk ihre Zeit als Jugendliche vor und nach Kriegsende und die persönlich erlebten Geschehnisse im Zusammenhang mit dem KZ Wiesengrund in Vaihingen an der Enz. Ziel dieses Lerngangs mit dem Fahrrad war es, regionale Anhaltspunkte zu erkunden, die in der Lektüre angeführt werden. In Kleinglattbach und Umgebung konnten die Schüler der Klasse 9a somit direkt Bezüge zur Lektüre und zum KZ Wiesengrund herstellen und sehen, wie es jetzt vor Ort aussieht. An passenden Schauplätzen wurden entsprechende Passagen aus dem Buch vorgelesen und Zusammenhänge aufgezeigt. So war es möglich, den Innenhof des Hofguts in Kleinglattbach zu betreten und sich die Örtlichkeiten mit Herrenhaus, Kartoffelkeller etc. klarzumachen. Oder es gab die Möglichkeit, den Wohnort des Nachfahren vom Bauern Emil Gutjahr aus der Lektüre kennenzulernen und das Gärtnerhaus als Zufluchtsstätte für Mitarbeiterinnen des Hofguts zu begreifen. Auch die Bedeutung der ehemaligen Gleisanlage für das KZ Wiesengrund, das sogenannte „Bähnle“, worauf heute ein Großteil des Fahrradwegs verläuft, wurde herausgearbeitet. Die einzelnen besuchten Örtlichkeiten hinterließen sehr unterschiedliche, teilweise tiefgehende Eindrücke bei den Schülern.