Endlich war es wieder soweit – nach 2-jähriger Corona-Zwangspause konnten am vergangenen Freitag, den 27.01. die Viertklässler der umliegenden Grundschulen ihre weiterführende Schule – die Ferdinand-Steinbeis-Realschule auch live und nicht nur online besuchen. Entsprechend groß war das Interesse und zahlreiche Schüler erkundeten mit Ihren Eltern das vielfältige Angebot.
Im Foyer wurden die Besucher von der Schulleitung empfangen und die seit September bestehende HipHop-AG, die vom Bildungspartner DLC geleitet wird, gab eine Kostprobe ihres Könnens.
Dann erhielt jedes Kind eine Tüte, auf der an den verschiedenen Stationen Stempel gesammelt werden konnten, für die es am Ende ein kleines, nützliches Präsent gab.
Die Berufsorientierung, welche nach dem neuen Bildungsplan bereits in Kl. 5 ihre Anfänge nehmen soll, ist fest im Profil der Schule verankert und zieht sich durch alle Klassen. Bereits in der 7.Klasse beginnen erste Tagespraktika und in Klasse 8 und 9 steht jeweils eine ganze Woche in einem Betrieb auf dem Programm. Über diesen BO-Fahrplan konnte man sich an einem entsprechenden Stand im Foyer informieren; ehemalige Schüler berichteten über ihren Werdegang und bei einem Zuordnungsspiel verschiedener Berufe konnte man einen Schlüsselanhänger gewinnen Seit fünf Jahren ist die Schule stolze Trägerin des BORIS-Siegels, bei diesem Berufswahl-Siegel handelt es sich um ein Zertifikat für Schulen, die ihre Schüler in vorbildlicher Weise auf die Berufswahl und die Arbeitswelt vorbereiten.
Auch ihrem Namen als Fairtrade-Schule machte die Schule Ehre und stellte Fairtrade-Produkte aus dem Weltladen zum Verkauf.
Die stark praxisorientierten Fächer Technik und AES (Alltagskultur, Ernährung und Soziales) stellten Werkstücke aus den verschiedenen Klassenstufen vor, luden zu einer Verkostung von Obst- und Gemüsespießen ein und man konnte sich selbst an der Nähmasche versuchen oder sogar eine Gummibärenschleuder bauen – betreut und unterstützt von älteren Schülern der FSR.
Auf besonderes Interesse stießen die Fächer Medienbildung und Informatik, welche nach dem neuen Bildungsplan auch schon ab Klasse 5 angeboten werden und sich in einem freiwilligen Wahlfach bis Klasse 10 weiterziehen – hierfür konnte man sich im Computerraum an einem Tasten – oder Maustraining versuchen und Schüler der Klasse 10 demonstrierten ihre Fortschritte bei der Programmierung des mBots.
BNT (Biologie – Naturphänomene und Technik) stellte sich in einem Stationenrundgang vor: Schleichtiere mussten nach verschiedenen Kriterien (Wirbeltiere, Vögel…) in Gruppen zusammengestellt werden; Libellenflügel konnten unter dem Mikroskop untersucht und dann skizziert werden; im praktischen Versuch erkannte man das Prinzip einer Tauchglocke und beim Torso-Memory wurde einem schnell bewusst, wie wenig man noch über das Innenleben des menschlichen Körpers Bescheid weiß.
Ganz anders kann man das Fach Englisch an der FSR erleben, zum einen besteht die Möglichkeit, in die bilinguale Klasse einzutreten, was bedeutet, dass ab Klasse 5 eine Stunde Englisch pro Woche mehr unterrichtet wird und dass einzelne Fächer in Modulen (z.B. Geografie, Geschichte, Biologie, Sport, Bk) auf Englisch abgehalten werden. An Tablets konnte man hierzu erste Erfahrungen sammeln. Zum anderen wird in Klasse 5-7 nach der ‚Stahlschen Methode‘ gelehrt Das Konzept basiert auf dem Lernen nach Reimen und legt viel Wert auf Kommunikation und freie Textgestaltung. Aber auch in Klasse 9 wird das Lernen der Fremdsprache weiter gefördert. In der Cambridge- AG werden Schüler/innen auf die PET-Prüfung (Preliminary English Test) vorbereitet und können am Ende des Schuljahres das weltweit anerkannte Zertifikat ablegen. Die PET-Prüfung entspricht dem Sprachniveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER), was auch das Niveau für den Mittleren Bildungsabschluss ist.
Für sprachlich versierte Schüler besteht ab Klasse 6 in der Realschule die Möglichkeit, als zweite Fremdsprache Französisch zu wählen, einen Eindruck hierzu erhielten die Besucher beim Einstudieren kleiner Dialoge und die Französischklassen boten Crêpes zum Probieren.
Während die Eltern im Foyer in einem Vortrag der Schulleitung (Rektor Uwe Lehmann und Konrektorin Astrid Karbach) über die Realschule informiert wurden, konnten sich die Kinder weiter dem Rundgang durch die Schule widmen, sich schminken lassen oder unter Anleitung der Sportlehrer Korbwürfe oder Seilspringen üben und sich einem Geschicklichkeitsparcours unterziehen.
An der FSR werden derzeit ca. 450 Schüler in 18 Klassen von 40 Lehrern unterrichtet. Seit der Bildungsplanrevision führt die Realschule zu zwei unterschiedlichen Abschlüssen (mittlere Reife und Hauptschulabschluss). Das eigentliche Ziel ist aber nach wie vor die ´mittlere Reife und die Zahl der Abgänger, von denen immerhin ein Drittel berufliche Gymnasien und ein Drittel andere weiterführende Schulen besuchen, bestätigt dies.
Herr Lehmann präsentierte im Anschluss noch detailliert das Leitbild der Schule, welches vor allem die Persönlichkeitsentwicklung und die soziale Verantwortung im Focus hat. Natürlich aber auch das Lernen und Arbeiten, sowie Natur und Umwelt und die Berufsorientierung.
Auch die Besonderheiten des Bildungsplan erläuterte er: So sind Kl.5 und 6 nun als Orientierungsstufe ausgewiesen, es gibt in Kl. 5 keine Wiederholung mehr. Ab Klasse 6 werden die Schüler dann den verschiedenen Niveaus zugeteilt – G für grundständiges und M für mittleres Niveau, die zum entsprechenden Bildungsabschluss führen. Differenzierungsstunden und individuelle Förderung unterstützen an der FSR dieses Konzept. In Klasse 6 kann zusätzlich das Fach Französisch gewählt werden, in Klasse 7 wird der Wahlpflichtunterricht für die Nicht-Franzosen durch Technik oder AES ergänzt.
Als gelungene Abrundung des Informationstages wurde in der Mensa von Schülern der Kl. 9 bewirtet, um die Finanzen für die in Klasse 10 anstehende Berlinfahrt aufzufrischen.