Ankunft - 27.09.2021
An unserem ersten Tag in Berlin sind wir nach einer langen Fahrt mit dem Flixtrain und dem Einchecken im Hotel zum Brandenburger Tor gegangen. Es war mit seinen sechs Säulen und der Skulptur der Quadriga oben drauf sehr eindrucksvoll und groß. Danach haben wir uns das Holocaust-Mahnmal angeschaut. Es besteht aus einer großen Fläche, in der viele schwarze viereckige Steinblöcke aufgestellt sind. Es erinnert an die vielen ermordeten Juden zu Hitlers Zeit. Wenn man durch das Gedenkstätten-Labyrinth läuft, sieht alles gleich trist aus und man hört keine Geräusche mehr, alles wird leise. Das Denkmal war nicht schön, wie sonst Erinnerungsstätten, wahrscheinlich, weil es ein Mahnmal ist. Nach all den Eindrücken, U-Bahn-Fahrten und den 28.000 Schritten, die wir gelaufen sind, waren alle erschöpft. Es war ein anstrengender aber schöner erster Tag in Berlin und alle waren froh, als wir wieder im Hotel waren und uns ausruhen und schlafen konnten.
David Bofinger 10c
Besuch im Paul Löbe Haus – 28.9.2021
Die Klasse 10c besuchte am Dienstag das Paul Löbe Haus. Geplant war ein Treffen mit Steffen Bilger, um Näheres über seine Arbeit, seine Partei und ihn selbst zu erfahren. Leider kam es nicht dazu, da der Staatssekretär der CDU für Verkehr wegen persönlicher Gründe verhindert war. Doch trotz Corona Regeln ermöglichte man es uns, dass vor dem Haus Fragen beantwortetet wurden. Zwei Mitarbeiter von Herr Bilgers Büro - Frau Dumler und Herr Axner - machten das Gespräch möglich. Sie beantworteten die Fragen aus ihrer Sicht ehrlich. Sie wollten begreiflich machen, dass auch sie nur Menschen sind, indem sie zum Beispiel berichteten welches Auto Herr Bilger fährt und wie sein Tag abläuft. Da es doch nicht zu einem persönlichen Treffen mit Herr Bilger kam, bot er an die Klasse im Wahlkreis zu besuchen.
Isabel Gubbe, 10c
Erinnerungsstätte Marienfelde – 28.9.2021
Am Dienstagnachmittag besuchte die Klasse 10c das ehemalige DDR-Flüchtlingsheim Marienfelde. Heute ist in der Einrichtung ein Museum, das an die Flucht aus der ehemaligen DDR erinnern soll. Vor Ort wurde die Klasse in zwei Gruppen aufgeteilt und wir wurden dann durch das Museum geführt. Uns wurde erzählt, wie die Menschen aus der DDR nach West-Berlin ausgereist bzw. geflohen sind, welche Stationen sie dann in Marienfelde durchlaufen mussten und wie zuletzt die Flüchtlinge in West-Deutschland eingebürgert wurden. Der Besuch hat rund 1,5 Stunden gedauert und hat gute Eindrücke vom Leben als DDR-Flüchtling bzw. DDR-Ausreisende hinterlassen.
Marie Schneider, 10c
Der Besuch im Fichtebunker - 28.9.2021
An unserem zweiten Abend in Berlin haben wir in Kreuzberg eine Führung durch den Fichtebunker, einem ehemaligen Gasometer, bekommen. Der Fichtebunker wurde 1883/84 erbaut und als Gasometer für die Straßenbeleuchtung genutzt. In der NS-Zeit wurde das Gebäude erstmals 1940 zum „Mutter-Kind-Bunker“ umgebaut, wo zunächst 6.500 Mütter und Kinder Schutz fanden; später wuchs die Zahl auf 30.000 Personen! In der Nachkriegszeit wurde er Fichtebunker zum Auffanglager für Flüchtlinge und im Keller wurden Gefängnisse errichtet. Die Gefängniszellen wurden uns ebenfalls gezeigt. Die Türen waren sehr dick und hatten viele Verriegelungen. Der Besuch im Fichtebunker war spannend und hat uns auch nochmal verdeutlicht, unter welchen schweren Umständen die Menschen lebten. Es ist immer noch etwas schwer zu begreifen, dass in den leeren Räumen wo wir standen früher einmal 30 Menschen eng auf eng wohnten.
Melissa Delovska, 10c
Radtour durch Berlin - 29.9.2021
Nun war es schon der 3. Tag in Berlin und heute stand die Fahrradtour durch Berlin an. wir wurden in 2 Gruppen aufgeteilt- Jungs und Mädchen. Die Führung lief für beide Gruppen parallel ab und sollte 3,5 Stunden gehen. Wir fuhren an viele Orte vorbei, die mit dem Mauerfall in Berlin damals zu tun hatten. Zuerst hielten wir an einem Park, von dem aus konnte man die jüdische Synagoge sehen. Sie wurde 1866 eingeweiht und steht unter Denkmalschutz. Dann fuhren wir zu einem Hof, in dem die ehemalige bzw. nachgebaute Mauer noch zu sehen war. Es wurde erzählt, wie die Menschen versuchten über die Mauer auf die andere Seite zu kommen. Manche Menschen gruben sogar Tunnel, um rüberzukommen. Die Mauer fiel dann am 9.November 1989. Wir sind an einer Hauswand mit einem Bild vorbeigekommen, auf dem Menschen zu sehen waren, die sich über diese Neuigkeit freuten, dass sie in den Westen durften und auch das direkt getan haben. Die Menschen auf dem Bild waren alle auf der Straße. Dann hat es plötzlich angefangen zu regnen und das auch noch richtig stark. Also versuchten wir uns irgendwo unterzustellen. Wir wollten die Radtour nicht einfach abbrechen also stellten wir uns immer irgendwo unter, doch das Wetter wurde immer schlimmer. Also entschieden wir uns, trotz enormen Regens weiterzufahren, da wir eh schon pietschnass waren. Die Radtour war echt spannend und durch das schöne Wetter am Anfang sehr angenehm. Trotzdem war es für und alle ein lustiges Erlebnis im Regen zu fahren. Die Radtour ging dann auf Grund des Wetters nur 2,5 Stunden. Es hat allen sehr gefallen und viel Spaß gemacht.
Tiziana Puleo, 10c
Staatsgefängnis Hohenschönhausen - 29.9.2021
Am dritten Tag unserer Studienfahrt in Berlin bekamen wir eine Führung durch ein altes Staatsgefängnis. Herr Gilbert Furian, welcher uns die Führung gab, war früher selber in Staatsgefangenschaft gewesen und konnte uns deswegen durch seine eigenen Erfahrungen einen guten Einblick in die damaligen Geschehnisse geben. In dem Staatsgefängnis wurden uns zum Beispiel die alten Zellen der früheren Gefangenen und ein Gefangenentransporter gezeigt. Viele Gefangene in solchen Staatsgefängnissen nahmen sich das Leben, da sie die vorhandenen Zustände meist nicht mehr aushielten. Um das zu verhindern, gab es sogenannte Gummizellen, welche an den Wänden Polster hatten. Eine solche Zelle wurde uns ebenfalls in originalem Zustand gezeigt. Außerdem sollten sich die ehemaligen Staatsgefangenen nicht gegenseitig auf den Fluren begegnen, damit sie sich so wenige Gesichter wie möglich merken können. Dass das klappte, gab es ein System mit Lämpchen an der Wand, welches uns ebenfalls gezeigt und erklärt wurde.
Jule Stöcklein, Klasse 10c
East Side Gallery - 30.9.2021
Am Donnerstagvormittag begaben wir uns zur Haltestelle Warschauer Straße, die sich unweit der East Side Gallery befindet. Hier betrachteten wir viele beeindruckende Graffitis meist zu politischen Themen bzw. Graffitis mit politischen Aussagen, die nach der Wende vom 9.November1989 auf einem Stück der Berliner Mauer über eine Gesamtlänge von ca. 1 km entstanden waren.
Landesvertretung Baden-Württemberg und Besuch des Varietés „Arise“ im Friedrichstadt Palast – 30.9.2021
Am Donnertagnachmittag waren wir zu einem Besuch der Landesvertretung BW im „Spätzlesbunker“ eingeladen. Hier wurde versucht uns bei Saftschorle und Butterbrezel die Aufgaben der Landesvertretung in Berlin nahezubringen. Es war recht unterhaltsam.
Eine kunterbunte und quietschvergnügte Show erwartete uns am Abend im Friedrichstadt Palast. Dass hier so gut wie kein roter Faden für die einzelnen Showeinlagen vorhanden war, interessierte und störte keinen Besucher des Varietés. Es war Unterhaltung pur. Beindruckende Artistik und Tanzeinlagen, Gesangsnummern und imponierende Effekte wechselten sich in beeindruckender Vielfalt ab. Ein mehr als gelungener Abschluss des letzten ganzen Tages der Studienfahrt in Berlin.
Rückreisetag - 1.10.2021
Da der Zug erst um 15.24 Uhr fuhr, hatten wir noch genügend Freizeit, die von vielen noch zu weiteren Erkundigungen in Berlin und zu Einkäufen benutzt wurden. Die Zugfahrt begann schon chaotisch in Hauptbahnhof in Berlin: Gleiswechsel, Waggonausfall wegen defekter Scheiben und einen Polizeieinsatz mussten folgen, bis die Klasse mit ca. 100 Minuten Verspätung Berlin im Zug verlassen konnte. Insgesamt verlief die Zugfahrt ruhig und entspannt und wir genossen es, dass wir uns frei im Zug bewegen konnten. Trotz verspäteter Abfahrt kamen wir nur 30 Minuten zu spät in Vaihingen an.
Janis Keller, Klasse 10c