ENDE GUT - ALLES GUT

 

Unter dieses Motto könnte man die Entlassfeier des diesjährigen Abschlussjahrganges der Ferdinand-Steinbeis-Realschule stellen. Mussten sich die Schüler doch vielfältigen, noch nie dagewesenen Herausforderungen stellen, die sie aber schlussendlich alle meisterten und so konnten am Freitag, den 23. Juli 62 Schüler ihr Abgangszeugnis der Mittleren Reife und 13 das des Hauptschulabschlusses aus den Händen ihrer Klassenlehrer entgegennehmen.

 

Durch den festlichen Abend führten zwei 10er: Hans Rothfuß, 10a und Luana Corbo, 10c. Eloquent kündigten sie die einzelnen Programmpunkte an und leiteten gekonnt zu neuen über.

Lange Zeit war für diese Schüler alles unsicher: Präsenzunterricht oder Homeschooling? Unterricht in Teilungsgruppe oder in Klassenstärke? Prüfungen in großem Rahmen oder in Kleingruppen in der Schule? Wie sehen die veränderten Aufgaben aus? Was erwartet uns in den neu geschaffenen Prüfungen des Wahlpflichtunterrichtes? Wird es eine Abschlussfeier geben oder nicht? Diese Reihe ließe sich endlos fortsetzen. Wie der Rektor Herr Uwe Lehmann in seiner Rede betonte ein wahrhaft ‚gebeutelter‘ Jahrgang, der zwei Lockdowns überstehen musste. Noch immer hat uns Corona fest im Griff und diesen Schülern zwei außergewöhnliche Schuljahre beschert, in denen einfach nichts normal lief. Glücklicherweise konnten die Prüfungsklassen zumindest in den prüfungsrelevanten Fächern nach Weihnachten wieder in den Unterricht zurückkehren, die anderen Fächer wurden über die verschiedenen Plattformen im Fernunterricht abgehalten.

Bis zu den schriftlichen Prüfungen war dann auch alles wieder ‚fast‘ normal, allerdings wurde in vielen unterschiedlichen Räumen geschrieben, musste man doch getestete von nicht-getesteten Schülern trennen, auch eigentlich in Quarantäne befindliche Schüler wurden nicht ausgeschlossen, mussten aber wiederum in einem eigenen separaten Raum untergebracht werden. Das gesamte Kollegium war mit Aufsichten beschäftigt und den anderen Klassen verhalf dies zu ein paar freien Tagen.

Aber auch abseits der Abschlussprüfungen musste dieser Jahrgänge viele Einschränkungen in Kauf nehmen, hatte man in Klasse 5 und 7 noch Schullandheimaufenthalte erleben dürfen, so wurden nun die Abschlussfahrten oder Studienfahrt zum Beispiel nach Paris gestrichen, der traditionelle Tanzball in Klasse 10 durfte nicht stattfinden und man durfte sich nur noch mit Masken im Schulhaus und Schulhof bewegen, selbst während der Prüfungen mussten diese getragen werden.

Dennoch blicken wir nun erfreut auf vier Abschlussklassen (9d Hauptschulabschluss und 10a,b und c mittlere Reife) und sind stolz über die Leistung unserer Schüler. Herr Uwe Lehmann erklärte, dass mit diesen Abschlüssen im Gepäck alles möglich sei – viele verschiedene Berufsausbildungen, der Weg auf weiterführende Schulen, die Möglichkeit eines freiwilligen sozialen Jahres oder für die Hauptschüler ein weiteres attraktives Modell: 9+3, also 9Jahre Schule und 3Jahre Ausbildung, was bei entsprechend gutem Abschluss ebenfalls zur mittleren Reife führt. Jeder muss für sich den passenden Weg finden.

Sein Dank galt den Eltern für ihr Vertrauen in unsere Schuler und der Unterstützung ihrer Kinder in den Lockdown-Phasen wie auch den Kolleginnen und Kollegen, die sich intensiv und mit großem Engagement für die Schüler eingesetzt und ihnen somit zu erfolgreichen Prüfungen verholfen haben.

Auch der Elternbeiratsvorsitzende Herr Christian Felcmann ließ es sich nicht nehmen, sein Wort an die Schüler zu richten. Er bestärkte die Schüler, sich auf ihrem neuen Lebensweg etwas zuzutrauen, neugierig zu sein und Wünsche wahr werden zu lassen. Es mache keinen Sinn, sich zu verbiegen, oder sich selbst zu belügen, denn das mache nur unglücklich. Man müsse Neues hinterfragen und dürfe keine Angst vor Fehlern haben, denn daraus lernt man und im Endeffekt helfen sie, das Selbstbewusstsein zu stärken. Er legte den Schülern aber auch ans Herz, den Spaß nicht zu kurz kommen zu lassen und das Leben zu genießen.

Den Eltern bestätigte er ihre Rolle als Universalgenies: Hausaufgabenbetreuer, Taxifahrer, Seelentröster……, die sich gerade in dieser schweren Zeit für ihre Kinder eingesetzt und sie unterstützt haben. ‚Ein Dank an alle Mütter und Väter.‘

Den Lehrern dankte er für die Motivation der Schüler und die Begleitung auf dem Weg zum Abschluss.

Nicht zu vergessen, die Eltern der 9er Klassen, die als Helfer im Hintergrund wirkten und somit maßgeblich zum Gelingen des Abends beitrugen.

Die Schülersprecher Leon Holzwarth, 10b und Luana Corbo, 10c berichteten über ihr Schulleben an der FSR, über Schullandheime, Ausflüge, Englandfahrt, und über das, was sie vor allem in den letzten beiden Jahren beschäftigt hatte: völlig neue Arten des Lernens über unterschiedlichste Kanäle; Probleme, die im Homeschooling auftraten; Prüfungen, die sowohl für Schüler als auch für Lehrer neu waren, von denen keiner wusste, was auf einen zukommt. Aber auch über die vielen positiven Aspekte: Kennenlernen neuer Menschen, Schließen von Freundschaften, Erfahrungen machen und Erleben vieler unvergesslicher Momente. ‚Wir haben es geschafft – wir sind durch. Wir sind gespannt und freuen uns auf das, was kommt‘ lauteten ihre Worte. Sie beendeten ihre Rede mit Dankesworten an Eltern und Lehrer und gratulierten sich selbst zu den bestandenen Prüfungen.

Aber auch die Abgangsklassen leisteten ihren Beitrag zum Programm: Es waren diverse Rückblicke zu den letzten sechs Jahren an der FSR entstanden, die über Power Point Präsentationen dargeboten wurden. Trotz der Kürze der Zeit (vor zweieinhalb Wochen wurde erst definitiv klar, in welchem Rahmen die Entlassfeier überhaupt stattfinden kann) hatten sie amüsante und unterhaltsame Darbietungen zusammengestellt. Luana Corbo,10c präsentierte mit zwei Freundinnen (Sharon Lepke, 10a und Emily Caporale, 10b) rasante und mitreißende Tänze.

Den wichtigsten Programmpunkt bildete aber die Zeugnisübergabe. Jede Klasse für sich wurde auf die Bühne gerufen, um die Zeugnisse und Belobigungen und Preise in Empfang zu nehmen. Insgesamt 11 Belobigungen (Schnitt bis 2,3) und 14 Preise (Schnitt bis 1,9) konnten übergeben werden. Als Schulbeste schlossen im Hauptschuljahrgang Johanna Eißler, 9d (Schnitt 2,4) und im Realschulbereich Hans Rothfuß, 10a und Cedric Hartmann, 10c beide mit einem Schnitt von 1,1 ab.

 

Klasse 9d

 

Klasse 10a

 

Klasse 10b

 

Klasse 10c

 

Diesen Moment nutzten die Absolventen, um sich von ihren Lehrern zu verabschieden. In teils humorigen, teils emotionalen Reden bedankten sie sich für die vergangenen Jahre und wussten über jeden Kollegen gewisse Eigenheiten zu berichten. Abschließend überreichten sie Blumen und Präsente.

Dann wurden die vom Elternbeirat ausgelobten Sozialpreise von Herrn Felcmann übergeben. Für besonderes soziales Engagement im Laufe ihrer Schullaufbahn in Bereichen wie Radwege AG, Schulsanitätsdienst, Mithilfe bei Veranstaltungen etc. erhielten diesen: Leon Holzwarth, 10b und Amanda Banasik sowie Luana Corbo, beide 10c. Luana erhielt außerdem den Bischoff Sproll Preis der katholischen Diözese Rottenburg-Stuttgart, der für hervorragende Leistungen im Fach katholische Religion vergeben wird. Die Entsprechung der evangelischen Landeskirche, der Paul-Schempp-Preis war schon im Vorfeld an Anna-Lena Pfeffer, 10a vergeben worden.

Es erfolgte nun noch die Auszeichnung der Fair Trade Mentoren, diese wurden in Klasse 7 als solche ausgebildet, um die neuen 5er über den Fair Trade Gedanken zu informieren und ihn bekannt zu machen. Mit großem Eifer beteiligten sie sich an den Grundschulinfotagen und organsierten Pausenverkäufe von fair gehandelten Waren. Im Einzelnen waren dies: Hans Rothfuß, Maren Schlossarek und Benjamin Schulten aus der 10a und Luana Corbo, Amanda Banasik, AlpEren Özdemir und Dominik Ruppel, alle 10c.

Den Abschluss des Abends bildete in diesem Jahr ein von den Schülern inszenierter Flashmob vor der Stadthalle, an dem sich sowohl Schüler als auch Lehrer und Eltern voller Elan beteiligten.

Anschließend ließen die Abgänger Luftballons mit ihren Wünschen in den Nachthimmel steigen.