Am 3.12.2017 besuchten wir, die Klassen 9b, 9c und 9d mit unserer MUM-Lehrerin und der Klassenlehrerin der 9d das Modemuseum in Ludwigsburg.
Zu Beginn der Führung erfuhren wir etwas über die Kleidung der Kinder in der Barockzeit. Frau Schweizer erzählte uns, dass schon die Babys und Kleinkinder Korsetts getragen haben. Sie wurden genauso behandelt wie Erwachsene, was Kleidung und Schuhe anging.. Nur einmal am Tag durften sie für eine Stunde selbst entscheiden ob sie z.B. ein Buch lesen oder auf dem Schaukelpferd schaukeln wollten. Wenn die Kinder 12 Jahre alt waren, waren sie offiziell erwachsen und konnten somit auch verheiratet werden.
Die Frauen hatten drei verschiedene Arten von Kleidern, welche sie zu unterschiedlichen Anlässen trugen. Das normale Haushaltskleid hatte einen Unterrock, welcher das Hinterteil hervorhob, in der Öffentlichkeit oder vor dem Fürsten mussten sie ein edleres Kleid mit Unterrock und stark betonten Hüften tragen. Vor Kaisern und Königen trugen sie ein sehr prunkvolles Kleid mit einem Unterbau, der die Hüften ca. einen Meter breit machte. Sowohl Männer als auch Frauen trugen weiße Perücken und darunter hatten sie eine Glatze, damit sie keine Läuse oder Flöhe bekamen. Die Gesichter wurden mit einer Maske, die Quecksilber und Blei enthielt, bestrichen; so sollte die Gesichtshaut gebleicht werden.
Ein Mann hatte immer Strümpfe an, welche bis zum Knie reichten, einige stopften in die Socken an der Wade Watte, um sie zu formen. In dieser Zeit gab es für die Frauen nichts was so sexy war wie die Waden eines Mannes. Eine Frau hatte immer einen Fächer bei sich, der vergleichbar war mit dem Handy für uns heute! Damit konnten sie mit bestimmten Zeichen einen Mann anmachen und eine Verabredung vereinbaren, ohne zu reden.
Bei den Schuhen von Frauen befand sich der Absatz in der Mitte, was das Laufen zur Qual machte. In ihren eigenen Zimmern und Häusern durften sie eine Art Morgenmantel tragen und wenn zum Beispiel ein Fürst unangemeldet kam, durfte man ihn damit empfangen. Wenn die Kinder gemalt wurden, nahm man das Gesicht des Vaters, da man ja die Kinder nicht von Erwachsenen unterschied und wenn sie im Kindesalter starben, konnte man sich noch vorstellen, wie sie später ausgesehen hätten. Nach der Französischen Revolution 1789 trugen die Frauen sehr dünne Kleider ohne Unterwäsche, wodurch sie auch sehr schnell krank wurden.
Am Ende der Führung durfte eine Schülerin ein Kleid mit Korsett etc. anziehen. Das war unser Besuch im Modemuseum in Ludwigsburg.